Donnerstag, April 21, 2005

 

Münchner Merkur Artikel zur Initiative "Bel Air"

Mit freundlicher Genehmigung: der Artikel vom Münchner Merkur, 21. April 2005, S. 16

[großes Foto vom Rauchenden mit Leitzsatz: 'Schluss damit: Die Intiative
'Nahrungskette' macht sich jetzt für Rauchfreie Gastätten in München stark"]

"Aufatmen an der Theke. München übernimmt Vorreiterrolle beim Rauchverbot in
Gaststätten"


Tanja Moung



"Für viele Münchner ist der Besuch von Restaurants und Bars zum stinkenden
Albtraum geworden. Der Grund: Zum frisch gezapften Bier bekommen die Gäste
unerwünschten gesundheitsschädlichen Tabakrauch. Die Zeiten, als Rauchen noch
als lässig, cool und sexy angesehen wurde, sind längst vorbei. Nichtraucher
suchen immer häufiger Schutz vor dem Zigarettenqualm, der die Umwelt mehr mit
Feinstaub belastet als Abgase von Dieselmotoren.
In der Landeshauptstadt sollen dem schadstoffreichen Dunst nun Grenzen gesetzt
werden. Die Initiative für sichere und gesunde Lebensmittel 'Nahrungskette' hat
jetzt das Projekt 'bel air' gestartet. Gemeinsam mit Kooperationspartnern, zu
denen auch die AOK München, die Nichtraucherinitative und der Bayerische Hotel-
und Gaststättenverband (BHG) gehören, macht sich die Initiative für eine
rauchfreie Luft in Münchner Gaststätten stark.
Geplant ist, das Projekt auch bundesweit auszubreiten. 'Nachde in Italien und
Irland das Rauchverbot in Gaststätten gesetzlich festgeschrieben wurde, wollten
wir, dass sich auch hier etwas bewegt', sagt die Initiatorin der Nahrungskette',
Inci Sieber.
Vor zwei Wochen startete daher eine Umfrage unter 1790 Wirten. Mit der Resonanz
ist Sieber sehr zufrieden. 32 von 45 Münchner Gastronomen gaben an, bereits über
Nichtraucherzonen zu verfügen oder entsprechende Bereiche bis Ende Mai
einzurichten. 'Wir wollen diese Betriebe fördern und über unser breites Netzwerk
intensive Werbung für sie machen', berichtet Sieber. Damit soll den Wirten die
Angst genommen werden, dass sie wegen Nichtraucherbereichen Gäste verliern
könnten.
Der Gegenteil ist der Fall. Eine Vielzahl der Gäste genießt es, sich in einem
rauchfreien Ambiente zu bewegen' sagt der Vorsitzende der
Nichtraucher-Initiative München (NIM), Ernst-Günther Krause. Der Verein
unterstützt das Projekt und setzt sich bereits seit 1977 für die Rechte der
Münchner Nichtraucher ein. Krause fordert, dass in allen öffentlichen Räumen ein
Rauchverbot eingeführt wird. 'Auch in Biergärten sollten Raucher so plaziert
werden, dass sie die Nichtraucher nicht stören.' Laut einer Umfrage des Vereins
aus dem Jahr 2001 würden sich 58 Prozent der Münchner sogar ein rauchfreies
Wiesn-Zelt wünschen. Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband setzt sich
gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium seit Januar für das Rauchverbot in
gastronomischen Betrieben ein. Ziel ist es, dass noch in diesem Jahr 1000 Hotels
und Gaststätten nichtraucherfreundliche Bereiche bereitstellen. 'Wir sind stolz
darauf, dass wir in diesen Tagen bereits den 500. Betrieb auszeichnen können',
erklärt Sprecher Frank John. Damit übernehme Bayern die Vorreiterrolle in Sachen
rauchfrei.
Auch die Politiker stört der Qualm. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)
hat in der aktuellen Feinstaubdebatte gleich noch die sofortige Umwandlung von
Gaststätten in rauchfreie Zonen gefordert. Laut ödp-Stadrätin Mechthild von
Walter sollte niemand zum Passivrauchen gezwungen werden."

Gaststätten mit rauchfreiem Genuss

Auch ohne gesetzliches Rauchverbot stellen Lokale ihren Gästen
nichtraucher-freundliche Bereiche zur Verfügung. Zu den reinen
Nichtraucherlokalen in München zählen bereits:
. Starbucks Coffee, Leopoldstraße 56
. Turmstüberl Valentin Musäum im Tal 50
. Restaurant Degustini, Kapuzinerstraße 25b
. Restaurant Zauberberg, Hedwigstraße 14
. Antalya Imbiss, Rosenheimer Straße 117



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