Mittwoch, Mai 04, 2005
TZ: Gäste wünschen rauchfreie Zonen
Groß-Gastronom befragte 15 000 Kunden
TZ vom 4./5. Mai 2005, S. 11, Gast & Wirt
(Foto Enchilada-Boss Chris Lehner)
Rauchfreie Gastronomie. Bei diesem Thema ist mehr in Bewegung als nur heiße Luft. Wöchentlich überreichen Bayerns Umweltminister Schnappauf und Staatssekretärin Emilia Müller (beide CSU) Urkunden an Betriebe, die an der Aktion „nichtraucherfreundliche Gastronomie“ teilnehmen. 650 sind es bisher in Bayern, über 40 in München. Mit dieser freiwilligen Aktion will der Hotel- und Gaststättenverband eine gesetzliche Regelung überflüssig machen. 40 Prozent der Plätze eines Lokals müssen demnach rauchfrei sein, sei es durch abgeteilte Nichtraucherbereiche oder entsprechend viele Tische, an denen nicht geraucht werden darf (dann bedarf es allerdings einer effektiven Lüftung).
Rauchfreie Zonen gibt´s jetzt auch in den Lokalen der Enchilada-Gruppe. Die in München ansässige Franchise GmbH (Enchilada, The Big Easy) hat in ihren bundesweit 33 Betrieben 15 000 Gäste zum Thema befragt und ist zu einem klaren Ergebnis gekommen: 36 Prozent der Gäste befürworten ein generelles Rauchverbot nach amerikanischem und italienischem Vorbild. 34 Prozent wünschen eine Unterteilung in Raucher- und Nichtraucherbereiche. 19 Prozent der Befragten würden bei einem generellen Rauchverbot die Gastronomie boykottieren.
Enchilada-Boss Chris Lehner: „Wir waren von der Deutlichkeit der Ergebnisse überrascht und haben sofort gehandelt“. Beim Sonntagsbrunch in Big Easy, der gerne von Familien besucht wird, ist das Rauchen bereits untersagt. Ein totales Rauchverbot müsste Lehners Meinung nach vom Gesetzgeber verhängt werden. „Das kann der Wirt letztlich nicht durchsetzen“, meint der Multi-Gastronom.
Auch die Münchner Aktion bel air (Schirmherrin Edith von Welser-Ude) meldet Erfolge: 32 Lokale nehmen bereits teil. Völlig rauchfrei sind Starbucks Coffee (Leopoldstraße), Turmstüberl im Valentinmusäum (Isartor), Imbiss Sindbad (Margot-Kalink-Str. 4), Da Pino (Haar), Degustini (Kapuzinerstr. 25b), Zauberberg (Hedwigstraße 14), Antalya (Rosenheimerstraße 117). Unter den Lokalen mit abgetrenntem Nichtraucherbereich: das Unionsbräu Haidhausen von Wirtepräsident Ludwig Hagn.
Die von der AOK und der kassenärztlichen Vereinigung unterstützte Aktion läuft bis Mitte Mai (weitere Infos unter www.belair-muenchen.de).
Auf ein Jahr Erfahrung mit einem abgetrennten rauchfreien Bereich kann Martin Kolonko vom Café Forum zurückblicken. Vor dem Umbau hatte er die Gäste ebenfalls befragt: „Es funktioniert super. Der Raum wird nicht nur von Müttern mit Kindern und expliziten Nichtrauchern genutzt. Wir beobachten auch Raucher, die gute Luft schätzen und für die Zigarette danach und einen Kaffee an die Bar gehen.
JOSSI LOIBL
TZ vom 4./5. Mai 2005, S. 11, Gast & Wirt
(Foto Enchilada-Boss Chris Lehner)
Rauchfreie Gastronomie. Bei diesem Thema ist mehr in Bewegung als nur heiße Luft. Wöchentlich überreichen Bayerns Umweltminister Schnappauf und Staatssekretärin Emilia Müller (beide CSU) Urkunden an Betriebe, die an der Aktion „nichtraucherfreundliche Gastronomie“ teilnehmen. 650 sind es bisher in Bayern, über 40 in München. Mit dieser freiwilligen Aktion will der Hotel- und Gaststättenverband eine gesetzliche Regelung überflüssig machen. 40 Prozent der Plätze eines Lokals müssen demnach rauchfrei sein, sei es durch abgeteilte Nichtraucherbereiche oder entsprechend viele Tische, an denen nicht geraucht werden darf (dann bedarf es allerdings einer effektiven Lüftung).
Rauchfreie Zonen gibt´s jetzt auch in den Lokalen der Enchilada-Gruppe. Die in München ansässige Franchise GmbH (Enchilada, The Big Easy) hat in ihren bundesweit 33 Betrieben 15 000 Gäste zum Thema befragt und ist zu einem klaren Ergebnis gekommen: 36 Prozent der Gäste befürworten ein generelles Rauchverbot nach amerikanischem und italienischem Vorbild. 34 Prozent wünschen eine Unterteilung in Raucher- und Nichtraucherbereiche. 19 Prozent der Befragten würden bei einem generellen Rauchverbot die Gastronomie boykottieren.
Enchilada-Boss Chris Lehner: „Wir waren von der Deutlichkeit der Ergebnisse überrascht und haben sofort gehandelt“. Beim Sonntagsbrunch in Big Easy, der gerne von Familien besucht wird, ist das Rauchen bereits untersagt. Ein totales Rauchverbot müsste Lehners Meinung nach vom Gesetzgeber verhängt werden. „Das kann der Wirt letztlich nicht durchsetzen“, meint der Multi-Gastronom.
Auch die Münchner Aktion bel air (Schirmherrin Edith von Welser-Ude) meldet Erfolge: 32 Lokale nehmen bereits teil. Völlig rauchfrei sind Starbucks Coffee (Leopoldstraße), Turmstüberl im Valentinmusäum (Isartor), Imbiss Sindbad (Margot-Kalink-Str. 4), Da Pino (Haar), Degustini (Kapuzinerstr. 25b), Zauberberg (Hedwigstraße 14), Antalya (Rosenheimerstraße 117). Unter den Lokalen mit abgetrenntem Nichtraucherbereich: das Unionsbräu Haidhausen von Wirtepräsident Ludwig Hagn.
Die von der AOK und der kassenärztlichen Vereinigung unterstützte Aktion läuft bis Mitte Mai (weitere Infos unter www.belair-muenchen.de).
Auf ein Jahr Erfahrung mit einem abgetrennten rauchfreien Bereich kann Martin Kolonko vom Café Forum zurückblicken. Vor dem Umbau hatte er die Gäste ebenfalls befragt: „Es funktioniert super. Der Raum wird nicht nur von Müttern mit Kindern und expliziten Nichtrauchern genutzt. Wir beobachten auch Raucher, die gute Luft schätzen und für die Zigarette danach und einen Kaffee an die Bar gehen.
JOSSI LOIBL