Mittwoch, März 14, 2007
Presseinformation
München, 14.03.07 - "Verqualmter Schlankheitswahn - Gesundheit der Frauen löst sich in Rauch auf "
Aufgrund des vor kurzem veröffentlichten Europäischen Tabakkontrollberichts 2007 der WHO Europa (http://www.euro.who.int/InformationSources/Publications/Catalogue/20070226_1) ist der Raucheranteil bei Frauen gestiegen und bei Männern gesunken. Der Rückgang an männlichen Rauchern hat laut WHO dazu geführt, dass weniger Männer an Lungenkrebs sterben. Dafür erkranken mehr Frauen, und mehr als früher sterben sie auch daran. Aus diesem Grund lud die Initiative nahrungs-kette gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, Expertinnen zu einem Fachgespräch ein. Unter der Moderation von Dr. Bettina Marquis, der Vorsitzenden des Stadtbunds Münchner Frauenverbände wurden die Ursachen des zunehmenden Rauchens unter Frauen, deren Auswirkungen, sowie Abhilfemöglichkeiten für die Raucherinnen diskutiert - anläßlich des internationalen Weltfrauentags.
Manuela Raffling, Dipl. Psychologin vom Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung, nannte als einen der Hauptgründe für das verstärkte Rauchverhalten bei Frauen, den Wunsch abzunehmen, bzw. schlank zu bleiben. Viele Frauen würden rauchen auch um Stress zu bewältigen und würden damit ihre Gesundheit massiv aufs Spiel setzen.
Die Tabakindustrie hat mit drastischen Maßnahmen wie Werbestrategien, die auf Frauen zugeschnitten sind und mit Designer-Produkten wie Light-Zigaretten, vermehrt die Frauen als Klientel gewonnen, weil die Frauen geglaubt haben, die Light-Zigaretten wären weniger gesundheitsschädlich. Das jedoch ist nicht der Fall, so Sybille Fleitmann. Gerade die Light-Zigaretten würden dazu führen, dass die Frauen öfters und tiefer an solchen Zigaretten ziehen, mit der Konsequenz, dass tiefere Lungenbereiche geschädigt werden. Das Gesundheitsrisiko für Frauen sei bei gleichem Zigarettenkonsum deutlich höher als bei Männern. Die Todesfälle bei Frauen durch Tabakkonsum (durch Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und chronische Atemwegserkrankungen) sind in den letzten zehn Jahren um 45% gestiegen, so Sybille Fleitmann, die Vorsitzende des Vereins FACT (Frauen contra Tabak e.V.) weiter. Falsche gesellschaftliche Toleranz gegenüber dem Rauchverhalten hätte laut Fleitmann ebenfalls zu diesen negativen Entwicklungen beigetragen. Daher rät sie den Nichtraucherinnen, ihre Rechte auf körperliche Unversehrtheit einzufordern, wenn sie dem Passivrauch ausgesetzt werden.
Es sei ein Irrglaube, dass reduziertes Rauchen auch zu reduzierter Gesundheitsgefährdung führt, da durch verändertes Rauchverhalten (längeres, intensiveres Inhalieren) die Kontaktzeit der Lungenbläschen mit den Schadstoffen verlängert wird, so Raffling.
Der Versuch, nur wenig an der Zigarette zu ziehen und nicht zu inhalieren führt lediglich dazu, dass die Krebsarten dann eher die Mundhöhle, Kiefer und Kehlkopf anstatt die Lunge treffen. Ebenfalls ein Irrglaube sei es, dass man mit Rauchen Stress abbauen könne. Das Stressempfinden sei eine Auswirkung der Nikotinabhängigkeit, die zu einem Teufelskreis führe. Obwohl der Tabakwerbeverbot in Kraft getreten ist, sei in Kinofilmen, durch rauchende Schauspielerinnen und in Zeitschriften durch rauchende Models, weiterhin Werbung untergebracht - darin sind sich die beiden Expertinnen einig.
Dr. Inci Sieber, die Gründerin der nahrungs-kette sowie der Initiative "bel air" für gute, rauchfreie Luft in Münchner Lokalen, betont, wie wichtig es ist, durch rauchfreie Gastronomie den Exraucherinnen unter die Arme zu greifen, damit sie nicht rückfällig werden. Ein Rauchverbot in der Gastronomie würde helfen, das konditionierte Verhalten bei Raucherinnen - "dass zu einem Kaffee eine Zigarette dazugehört" - endlich zu durchbrechen und die Entwöhnung damit zu erleichtern, so Raffling, die Dipl. Psychologin des IRT (sie ist eine der Psychologen, die das Entwöhnungsprogramm in Städtischen Kliniken wie Schwabinger, Bogenhausener und Harlachinger Krankenhaus durchführen). Alle Expertinnen betonen dabei, dass Aufklärungskampagnen in Schulen dazu verdammt sind, wirkungslos zu bleiben, wenn weitere Stützmaßnahmen wie rauchfreie Gastronomie, weitergehende Eindämmung der Zigarettenwerbung sowie absolut rauchfreie Umgebung in der Schule, fehlen würden. Die Politik sei hier gefordert.
Kampagnen in Fernsehen und Kinos mit Vorbilden aus der Sport- und anderer Prominenz wären absolut wünschenswert. Petra Perle, aus der Münchner Prominenten-Szene und Inhaberin des rauchfreien Lokals Turmstüberl im Valentinmusäum betont die Wichtigkeit der rauchfreien Umgebung für die Angestellten, da die Frauen, besonders in schwangerem Zustand besonders viel unter Passivrauch zu leiden hätten. Ausserdem wären alle Gäste begeistert gewesen, als Petra Perle durch ihre Übernahme das Lokal zu rauchfreien Zone erklärte. Sie spricht sich aus für ein uneingeschränktes Rauchverbot in der Gastronomie.
Diesem Wunsch schließt sich auch Sieber an und fordert, dass auch Sportvereine rauchfrei werden müssen. Dazu gehöre auch die Allianz-Arena, wo es möglich sein sollte, dass Erwachsene und Kinder die Sportevents rauchfrei geniessen können. Es sei dringend notwendig, dass sich hier zum Schutz der jungen Leute vor Passivrauch und auch hinsichtlich der Vorbildfunktion der Sportler etwas bewegt.
Sybille Fleitmann deutet darauf hin, dass der größte Raucheranteil unter erwerbslosen Frauen (70% der erwerbslosen Frauen rauchen) und Alleinerziehenden (68% der alleinerziehenden Frauen rauchen) zu finden ist. Auch die Schülerinnen von Hauptschulen und Realschulen würden mehr rauchen als Gymnasiastinnen. Als Konsequenz fordert Sieber wirksamere Aufklärungskampagnen: "Junge Frauen, Schwangere sowie junge Mütter müssten durch Ärzte und Hebammen über die Auswirkungen des Rauchens insbesondere auf ihre Kinder systematisch informiert werden". Raffling bemängelt den heutigen Stand und deutet auf die Tatsache, dass schon ein Kurzgespräch mit dem Hinweis auf die Dringlichkeit eines Rauchstopps die Rauchstopprate deutlich erhöhen kann. Es wäre nicht ausreichend, einfach nur schriftliche Information in Praxen auszulegen. Ein Aufklärungsgespräch durch den Arzt und bessere Verlinkung der Ärzte mit Nikotin-Entwöhnungsprogrammen würden das Leben vieler Frauen erleichtern. "Frauen können von Zigaretten wegkommen und zwar ohne Pfunde zuzulegen. Wichtig ist die richtige Ernährung und Bewegung", setzt Raffling fort, die die Frauen bei der Entwöhnung, genau über die Zusammenhänge informiert. (Siehe www.rauchfreiwerden.de ) Sie begrüßt es, dass ihre Kursteilnehmerinnen sich durch "bel air"-Flyer - die auch in der Münchner Stadtinformation zur Verfügung stehen - über rauchfreie Lokale erkundigen können. Aktuelle Informationen zu der ehrenamtlichen Initiative "bel air" mit der Schirmherrin Edith von Welser Ude sind unter www.belair-muenchen.de zu finden. Zu den Kooperationspartnern von "bel air" gehören u.a. die KVB-Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, die AOK München und der Kinderschutzbund München e.V.
Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Dr. Inci Sieber
n-a-h-r-u-n-g-s-k-e-t-t-e
Initiative für sichere und gesunde LEBENsmittel
80753 München, Postfach 440413
Tel:(+49) 89-300 11 22 Mobil: 0172-847 66 59
Fax:(+49) 89-300 31 38
E-Mail: info@nahrungs-kette.de
www.nahrungs-kette.de
www.belair-muenchen.de
Aufgrund des vor kurzem veröffentlichten Europäischen Tabakkontrollberichts 2007 der WHO Europa (http://www.euro.who.int/InformationSources/Publications/Catalogue/20070226_1) ist der Raucheranteil bei Frauen gestiegen und bei Männern gesunken. Der Rückgang an männlichen Rauchern hat laut WHO dazu geführt, dass weniger Männer an Lungenkrebs sterben. Dafür erkranken mehr Frauen, und mehr als früher sterben sie auch daran. Aus diesem Grund lud die Initiative nahrungs-kette gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern, Expertinnen zu einem Fachgespräch ein. Unter der Moderation von Dr. Bettina Marquis, der Vorsitzenden des Stadtbunds Münchner Frauenverbände wurden die Ursachen des zunehmenden Rauchens unter Frauen, deren Auswirkungen, sowie Abhilfemöglichkeiten für die Raucherinnen diskutiert - anläßlich des internationalen Weltfrauentags.
Manuela Raffling, Dipl. Psychologin vom Institut für Raucherberatung und Tabakentwöhnung, nannte als einen der Hauptgründe für das verstärkte Rauchverhalten bei Frauen, den Wunsch abzunehmen, bzw. schlank zu bleiben. Viele Frauen würden rauchen auch um Stress zu bewältigen und würden damit ihre Gesundheit massiv aufs Spiel setzen.
Die Tabakindustrie hat mit drastischen Maßnahmen wie Werbestrategien, die auf Frauen zugeschnitten sind und mit Designer-Produkten wie Light-Zigaretten, vermehrt die Frauen als Klientel gewonnen, weil die Frauen geglaubt haben, die Light-Zigaretten wären weniger gesundheitsschädlich. Das jedoch ist nicht der Fall, so Sybille Fleitmann. Gerade die Light-Zigaretten würden dazu führen, dass die Frauen öfters und tiefer an solchen Zigaretten ziehen, mit der Konsequenz, dass tiefere Lungenbereiche geschädigt werden. Das Gesundheitsrisiko für Frauen sei bei gleichem Zigarettenkonsum deutlich höher als bei Männern. Die Todesfälle bei Frauen durch Tabakkonsum (durch Krebs, Herz-Kreislauf-Krankheiten und chronische Atemwegserkrankungen) sind in den letzten zehn Jahren um 45% gestiegen, so Sybille Fleitmann, die Vorsitzende des Vereins FACT (Frauen contra Tabak e.V.) weiter. Falsche gesellschaftliche Toleranz gegenüber dem Rauchverhalten hätte laut Fleitmann ebenfalls zu diesen negativen Entwicklungen beigetragen. Daher rät sie den Nichtraucherinnen, ihre Rechte auf körperliche Unversehrtheit einzufordern, wenn sie dem Passivrauch ausgesetzt werden.
Es sei ein Irrglaube, dass reduziertes Rauchen auch zu reduzierter Gesundheitsgefährdung führt, da durch verändertes Rauchverhalten (längeres, intensiveres Inhalieren) die Kontaktzeit der Lungenbläschen mit den Schadstoffen verlängert wird, so Raffling.
Der Versuch, nur wenig an der Zigarette zu ziehen und nicht zu inhalieren führt lediglich dazu, dass die Krebsarten dann eher die Mundhöhle, Kiefer und Kehlkopf anstatt die Lunge treffen. Ebenfalls ein Irrglaube sei es, dass man mit Rauchen Stress abbauen könne. Das Stressempfinden sei eine Auswirkung der Nikotinabhängigkeit, die zu einem Teufelskreis führe. Obwohl der Tabakwerbeverbot in Kraft getreten ist, sei in Kinofilmen, durch rauchende Schauspielerinnen und in Zeitschriften durch rauchende Models, weiterhin Werbung untergebracht - darin sind sich die beiden Expertinnen einig.
Dr. Inci Sieber, die Gründerin der nahrungs-kette sowie der Initiative "bel air" für gute, rauchfreie Luft in Münchner Lokalen, betont, wie wichtig es ist, durch rauchfreie Gastronomie den Exraucherinnen unter die Arme zu greifen, damit sie nicht rückfällig werden. Ein Rauchverbot in der Gastronomie würde helfen, das konditionierte Verhalten bei Raucherinnen - "dass zu einem Kaffee eine Zigarette dazugehört" - endlich zu durchbrechen und die Entwöhnung damit zu erleichtern, so Raffling, die Dipl. Psychologin des IRT (sie ist eine der Psychologen, die das Entwöhnungsprogramm in Städtischen Kliniken wie Schwabinger, Bogenhausener und Harlachinger Krankenhaus durchführen). Alle Expertinnen betonen dabei, dass Aufklärungskampagnen in Schulen dazu verdammt sind, wirkungslos zu bleiben, wenn weitere Stützmaßnahmen wie rauchfreie Gastronomie, weitergehende Eindämmung der Zigarettenwerbung sowie absolut rauchfreie Umgebung in der Schule, fehlen würden. Die Politik sei hier gefordert.
Kampagnen in Fernsehen und Kinos mit Vorbilden aus der Sport- und anderer Prominenz wären absolut wünschenswert. Petra Perle, aus der Münchner Prominenten-Szene und Inhaberin des rauchfreien Lokals Turmstüberl im Valentinmusäum betont die Wichtigkeit der rauchfreien Umgebung für die Angestellten, da die Frauen, besonders in schwangerem Zustand besonders viel unter Passivrauch zu leiden hätten. Ausserdem wären alle Gäste begeistert gewesen, als Petra Perle durch ihre Übernahme das Lokal zu rauchfreien Zone erklärte. Sie spricht sich aus für ein uneingeschränktes Rauchverbot in der Gastronomie.
Diesem Wunsch schließt sich auch Sieber an und fordert, dass auch Sportvereine rauchfrei werden müssen. Dazu gehöre auch die Allianz-Arena, wo es möglich sein sollte, dass Erwachsene und Kinder die Sportevents rauchfrei geniessen können. Es sei dringend notwendig, dass sich hier zum Schutz der jungen Leute vor Passivrauch und auch hinsichtlich der Vorbildfunktion der Sportler etwas bewegt.
Sybille Fleitmann deutet darauf hin, dass der größte Raucheranteil unter erwerbslosen Frauen (70% der erwerbslosen Frauen rauchen) und Alleinerziehenden (68% der alleinerziehenden Frauen rauchen) zu finden ist. Auch die Schülerinnen von Hauptschulen und Realschulen würden mehr rauchen als Gymnasiastinnen. Als Konsequenz fordert Sieber wirksamere Aufklärungskampagnen: "Junge Frauen, Schwangere sowie junge Mütter müssten durch Ärzte und Hebammen über die Auswirkungen des Rauchens insbesondere auf ihre Kinder systematisch informiert werden". Raffling bemängelt den heutigen Stand und deutet auf die Tatsache, dass schon ein Kurzgespräch mit dem Hinweis auf die Dringlichkeit eines Rauchstopps die Rauchstopprate deutlich erhöhen kann. Es wäre nicht ausreichend, einfach nur schriftliche Information in Praxen auszulegen. Ein Aufklärungsgespräch durch den Arzt und bessere Verlinkung der Ärzte mit Nikotin-Entwöhnungsprogrammen würden das Leben vieler Frauen erleichtern. "Frauen können von Zigaretten wegkommen und zwar ohne Pfunde zuzulegen. Wichtig ist die richtige Ernährung und Bewegung", setzt Raffling fort, die die Frauen bei der Entwöhnung, genau über die Zusammenhänge informiert. (Siehe www.rauchfreiwerden.de ) Sie begrüßt es, dass ihre Kursteilnehmerinnen sich durch "bel air"-Flyer - die auch in der Münchner Stadtinformation zur Verfügung stehen - über rauchfreie Lokale erkundigen können. Aktuelle Informationen zu der ehrenamtlichen Initiative "bel air" mit der Schirmherrin Edith von Welser Ude sind unter www.belair-muenchen.de zu finden. Zu den Kooperationspartnern von "bel air" gehören u.a. die KVB-Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, die AOK München und der Kinderschutzbund München e.V.
Ansprechpartnerin für Rückfragen:
Dr. Inci Sieber
n-a-h-r-u-n-g-s-k-e-t-t-e
Initiative für sichere und gesunde LEBENsmittel
80753 München, Postfach 440413
Tel:(+49) 89-300 11 22 Mobil: 0172-847 66 59
Fax:(+49) 89-300 31 38
E-Mail: info@nahrungs-kette.de
www.nahrungs-kette.de
www.belair-muenchen.de